2006
Kein Problem für Ludwig
Alfred Jurt
Lustspiel in vier Akten von Josef Brun
Auf der Chratzlialp könnte es eigentlich sehr gemütlich sein, wenn! Ja wenn das verhexte Testament nicht wäre. Nur jener soll das Heimwesen bekommen, der genau so bauert, wie es der vorherige Besitzer getan hat. Da dieser nun nicht mehr lebt, hat er testamentarisch einen Kontrolleur bevollmächtigt, auf der Chratzlialp mit Sperberaugen zu schauen, dass nicht gemogelt wird. Vater und Mutter Iseli haben es wirklich nicht einfach, sollten sie doch mit ihren drei Töchtern so bauern wie zu Gotthelfs Zeiten.
Und da ist auch noch Onkel Bärti, ein nicht pflegeleichtes Urgestein, welcher aus dem Altersheim auf die Chratzlialp zurückversetzt wurde. Richtig geruhsam leben können eigentlich nur die Magd Sophie und der Knecht Emil. Die beiden sind testamentarisch verpflichtet, keinen Finger krumm zu machen, wollen sie eine Abfindungssumme von 100‘000 Franken kassieren und so geniessen sie die verordnete Faulheit.
So wird auf der Chratzlialp geschuftet und geschunden im Haus keine Waschmaschine und auf dem Hof kein Traktor. Als die Strapazen nicht mehr zu verkraften sind, hilft den Töchtern Rösli und Gaby nur noch eine List, welcher Hugo Müller, und vorallem der Professor nicht abgeneigt ist. Nun wird das Leben auf der Chratzlialp langsam erträglich. Professor Habergrütz weiss für alles einen Rat, da Geld für ihn nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist sein häufigster Wortschatz „Kein Problem für Ludwig“. So wird aus der gemächlichen Gotthelf-Idylle ein Bauernbetrieb der 21. Jahrhunderts